Das Märchen vom Multitasking

 

Multitasking- hartnäckiger Unsinn?

 

Jeder kennt diese „Lebensweisheit“ oder den Mythos: Frauen sind Multitasking-fähig.

 

Alle die daran noch glauben, die muss ich an dieser Stelle enttäuschen.

 

Aber was versteht man aktuell eigentlich unter Multitasking?

 

Henning Beck, Neurobiologe: „In der Neurowissenschaft versteht man unter „Task“ eine Aufgabe, die immer einen Aufmerksamkeitsprozess erfordert. Dabei muss man bewusst über jeden Schritt nachdenken, sich darauf konzentrieren“.

 

Somit wäre Multitasking das bewusste, konzentrierte und gleichzeitige erledigen mehrerer komplexer Aufgaben.

 

Dahinter steht der Wunsch effizienter und leistungsfähiger zu sein. Immer mehr Aufgaben in der gleichen Zeit zu bewältigen, am besten gleichzeitig. Hört sich schon beim lesen kaum machbar an :-(

 

Aber lässt sich mit dem Gedanken des Multitaskings wirklich Zeit „sparen“?

 

Nein, ganz im Gegenteil. Multitasking kostet Zeit! Denn wir machen dabei keine der Tätigkeiten richtig. Je mehr Informationen wir verarbeiten müssen, desto deutlicher werden unsere beschränkten Denkkapazitäten. Dies ist in zahlreichen wissenschaftlichen Studien (u.a. RWTH Aachen- 2019) belegt worden. Deshalb können wir nur sehr einfache, automatisierten Tätigkeiten ohne Probleme gleichzeitig erledigen:

 

Wer sich also beim Radfahren unterhalten möchte, der wird damit normalerweise keine Probleme haben. Solche automatisierten Prozesse laufen über das Unterbewusstsein (Kleinhirn).

 

Wie verhält es sich aber mit Situationen aus dem beruflichen Alltag, mit komplexeren Tätigkeiten? „Multitasking ist schon anatomisch für das Gehirn ein Ding der Unmöglichkeit. Da kann man noch so viel üben.“, so Beck. Weiter formuliert er: „Und dann muss man Teile des Großhirns benutzen. Solche anspruchsvollen Tätigkeiten wirklich gleichzeitig auszuführen, kann uns gar nicht gelingen“.

 

Das menschliche Gehirn ist somit der Mehrfachbelastung einfach nicht gewachsen. Und ich schreibe bewusst menschliche und nicht männliche 😉 Das gilt nämlich, allen Unkenrufen zum Trotz, für alle Geschlechter.

 

Wer immer alles auf einmal macht, fühlt sich irgendwann total überfordert und gestresst. Kurzfristig sicherlich kein Problem. Auf Dauer jedoch können Überforderung und Stress, bei fehlendem Ausgleich, auch krank machen.

 

Aber was kannst Du konkret anders machen? Eine Fokussierung auf den Moment und die eine Aufgabe ist der Schlüssel. Zugegeben, leicht ist das nicht in einer sich rasant verändernden Arbeitswelt, mit zum Teil massiver Arbeitsverdichtung. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir mehr Einfluss haben als wir uns jetzt vielleicht zugestehen. Demnach hast Du auch die Möglichkeit konkrete Maßnahmen zu ergreifen um vom vermeintlichen Multitasker zum Monotasker zu werden. 

 

Beispiel gefällig?

 

-Lass doch beim Frühstück mal die gesamte Woche das Smartphone weg und genieße die Brötchen, den Kaffee- ganz ohne die aktuellen Corona Zahlen oder sonstige Krisen-Meldungen.

 

-Entscheide dich bewusst für eine Sendung im TV. Danach legst Du die Fernbedienung weg und wo wir schon mal dabei sind, das Smartphone auch 😊

 

-Konzentriere dich bei deinem Telefonat bewusst auf das was dein Gesprächspartner sagt, ohne gleichzeitig die Emails zu checken oder am Smartphone zu daddeln.

 

Helfen kann Dir dabei unter anderem auch die Pomodoro-Technik (Instagram-Post vom 09.12.) Da ging es ja auch um das bewusste und konzentrierte bearbeiten einer konkreten Aufgabe.

 

Wir sind nun mal keine Computer, die mehrere Programme, ohne Leistungsverlust, parallel ausführen können. Multitasking bei uns bedeutet fast immer, keine der gleichzeitigen Aufgaben wirklich gut zu machen. Aber unterm Strich zählt Qualität vor Quantität. Und da hast Du ohne Multitasking dann ganz bestimmt die Nase vorn.

 

Hier noch ein paar Vorteile von Monotasking:

 

+Volle Konzentration

 

+Niedrige Fehlerquote

 

+Wenig Stress

 

+Gute Ergebnisse

 

+Erfolgserlebnisse

 

Lieber eine Sache schnell und gründlich, statt mehrere Dinge nur halb und oberflächlich.

 

Viele Grüße und noch eine schöne Restwoche

 

Manuel Wienkamp

 

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